Nemo lässt grüßen:

Bitte nehmt mich nicht als Weihnachtsgeschenk!

Durch den Film "Wo ist Nemo?" wurde das Interesse an den Clownfischen aus der Familie der Anemonenfische in weiten Kreisen geweckt. Der gut gemachte Film, der die Lebensgemeinschaft der Riffkorallenwelt in verständlicher Weise einem breiten Publikum näher bringt, hat allerdings auch Nebeneffekte, die bedenklich sind. So wurden von einem Boulevardblatt Aquariensets mit jeweils zwei Clownfischen angeboten.

Clownfische sind Bewohner des Meeres, die in einer sehr breit gefächerten Lebensgemeinschaft ihren Platz gefunden haben. Sie leben paarweise in einer Symbiose mit einer Seeanemone, einem pflanzenähnlichen Tier, die sie durch ihre Gifttentakel gegen Feinde schützt, andererseits verteidigen Clownfische "ihre" Seeanemone gegenüber potentiellen Feinden. Seewasseraquarien benötigen viel Erfahrung bei der Pflege, zudem sind die technischen Einrichtungen relativ aufwendig. Sind Wissen und technische Möglichkeiten vorhanden, dann stellt diese Form der Aquaristik ein wunderschönes Hobby dar. In keinem Fall aber sollte ein Aquarienanfänger mit einem Seewasseraquarium beginnen.

Vor dem unüberlegten spontanen Kauf eines Seewasseraquariums mit Clownfischen sollte daher dringend gewarnt werden. Zudem benötigt jedes Aquarium eine längere "Einlaufzeit", bevor es mit Fischen bevölkert werden darf. Als Weihnachtsgeschenk eignen sich somit mit Fischen besetzte Aquarien auf keinen Fall. Besser ist es sich zunächst mit einschlägigen Büchern zu versorgen und bei erfahrenen Aquarianern Wissen zu holen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Freude an den neuen Mitbewohnern schnell in Frustration umschlägt und den Fischen Qual und der Tod drohen.


Bild und Text: Institut für Zoologie, Fischereibiologie und Fischkrankheiten der LMU München